20 Prozent Energieeinsparung gegenüber den bisher effizientesten Geschirrspülern, Laufzeitverkürzung und bessere Trocknung auch von Kunststoffgeschirr macht der Zeolith-Geschirrspüler möglich. Zeolith ist ein Material, das bis zu 40 Prozent seines Eigengewichts an Feuchtigkeit aufnehmen kann und sich dabei erwärmt. Die BSH Bosch und Siemens Hausgeräte GmbH hat zusammen mit dem Bayerischen Zentrum für Angewandte Energieforschung (ZAE) einen Geschirrspüler entwickelt, der das bisher nur industriell – beispielsweise in Wärmepumpen und als Trocknungsmittel bei Isolierverglasungen – verwendete Material in einem serienmäßig produzierten Hausgerät einsetzt.
Dipl.-Ing. (FH) Michael Rosenbauer, Bereichsleiter Entwicklung Produktbereich Geschirrspüler der BSH Bosch und Siemens Hausgeräte GmbH, erklärt das Prinzip: „Zur Trocknung wird am Ende des Klarspülens die warme und feuchte Luft aus dem Innenraum des Geschirrspülers abgezogen und durch einen Behälter geleitet, der etwa 1150 Gramm Zeolith in Form kleiner Kugeln mit etwa 3,5 Millimetern Durchmesser enthält. Diese adsorbieren die Feuchtigkeit und erwärmen sich dabei, so dass die getrocknete Luft heiß zurück in den Innenraum geblasen werden kann.“ Damit ist das Zeolith-Modell mit 0,83 Kilowattstunden Strom pro Spülgang der Geschirrspüler mit dem weltweit niedrigsten Stromverbrauch. Die aufgenommene Feuchtigkeit wird wieder verwendet: Die nassen Zeolith-Kugeln werden durch heiße Luft erwärmt, wenn der nächste Spülvorgang beginnt – die heiße und feuchte Luft wird zum Spülen benutzt.
Die Idee entstand 2001 bei einem Ideenworkshop mit dem ZAE, es folgten Vorstudien, Prototypen und diverse Patentanmeldungen. Die besondere Herausforderung bei der Entwicklung war laut Rosenbauer diese: „Aufgrund seiner vorgegebenen Außenabmessungen musste im Spüler zusätzlicher Bauraum geschaffen werden, ohne dadurch Beladungsmenge beziehungsweise Nutzraum zu reduzieren.“ Es gelang: Im August 2008 wurde der Zeolith-Geschirrspüler auf der Internationalen Funkausstellung in Berlin erstmals öffentlich vorgestellt und wird seit November 2008 verkauft – derzeit noch im obersten Preissegment, er soll aber auch auf den breiten Markt kommen.
Auch bei einem der kommenden Innovationspreise für Klima und Umwelt kann mit innovativen Hausgräten gerechnet werden: „Sobald aus unserer Vision ein konkretes Produkt geworden ist, werden wir uns damit bewerben“, so Rosenbauer.